| Auch wenn manche Zeitgenossen anderer Meinung sind, halte ich mich für einen recht positiv denkenden Menschen. Vielleicht habe ich dieser Eigenschaft ja auch die trotz 
                                            meiner Verletzungen stets gute Laune zu verdanken. Der Unfall ist nun einmal passiert und da hilft es wenig, in Selbstmitleid zu zerfließen (Mitgefühl haben schon genügend andere Menschen) oder sich über 
                                            mögliche und unmögliche ‚Wenns’ den Kopf zu zerbrechen (was am Anfang noch gar nicht so einfach ist). Selbstverständlich macht man sich ab und an auch mal Sorgen (wenn man wieder einigermaßen klar denken 
                                            kann): Werde ich wieder ganz gesund, wird sich mein Kopf wieder richtig bewegen lassen, usw? Aber das ist wohl ganz normal. Jedoch versuche ich nie zu vergessen, dass ich sehr froh bin, überhaupt noch zu 
                                            leben! Ganz praktisch betrachtet kann es auch einige Vorteile haben, einen Halo-Fixateur zu tragen. Noch nie hatte ich so viel Aufmerksamkeit, sei es in der Familie, im 
                                            Freundeskreis und in der Nachbarschaft oder auch bei Arbeitskollegen und Kunden. Alle sind besorgt und sehr hilfsbereit, aber auch begeistert, wie gut ich die Situation meistere. Auch das gibt neuen 
                                            Antrieb. Natürlich gibt es auch Menschen, die solch ein Gestell nicht so unbefangen ansehen können. Das lässt sich jedoch oft auf Nicht-Wissen zurückführen (die Schrauben gehen 
                                            NICHT durch das Gehirn und schmerzen auch nicht). Der Anblick ist oft jedoch nur Gewöhnungssache. Wie auch immer, man sollte sich wegen eines Fixateurs nicht verstecken oder schämen. Bewegung und 
                                            zwischenmenschliche Kontakte fördern die Heilung und bringen einen auf andere Gedanken!  Kein Grund „den Kopf hängen zu lassen“!
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